Pokémon GO ist derzeit Gegenstand eines großen Medienrummels.
Es ist seit dem 6. Juli 2016 auf dem Markt, in Deutschland seit dem 13. Juli, und verbreitet sich rasant.
Bei diesem Augmented-Reality-Spiel werden das Bild der Smartphone-Kamera und eine virtuelle Spielwelt übereinandergelegt.
Unter anderem muss man mit dem Smartphone Pokémons an realen Orten finden und einsammeln.
Dies beim Autofahren zu versuchen, ist gefährlich und wird nicht empfohlen.
Das ist eigentlich leicht zu sehen und im Netz in Videos und Zeitungsartikeln gut dokumentiert (FAZ: „Pokémon Go“-Spieler verursacht Unfall).
In Deutschland ist es ohnehin verboten, beim Autofahren ein Smartphone in der Hand zu halten.
Viele lassen sich jedoch dazu hinreißen und spielen trotzdem – mit unangenehmen Folgen.
Das automatisierte Fahren
Beim automatisierten Fahren ist die Situation anders.
Wenn das Auto derzeit autonom fährt, werden Spiele in Zukunft möglich und erlaubt sein.
Aufgrund der noch unvollkommenen Technologie ist ein durchgehend autonomes Fahren in den nächsten Jahren nicht zu erwarten, sondern nur auf bestimmten Streckenabschnitten.
Daher wird der Fahrer in manchen Fällen das Fahren selbst übernehmen müssen.
Das Fraunhofer IAO untersucht daher die Übertragung der Kontrolle über das Fahrzeug auf den Fahrer.
Es ist bekannt, dass der Fahrer nach einer schweren Ablenkung genügend Zeit haben muss, um das Fahren wieder aufzunehmen.
Was der Fahrer während der Phasen des autonomen Fahrens tut und welche Geräte er dafür verwendet, ist dabei unerheblich.
Fraunhofer IAO konnte dies in einem Fahrsimulator nachweisen (ResearchGate: Smartphone-Integration und SAE Level 3 car automation: A new cockpit concept and its evaluation in a car simulator.
Wie man ein umfassendes digitales Nutzererlebnis in der Level-3-Automatisierung schafft, ohne die Sicherheit von Übernahmeanfragen zu beeinträchtigen), dass speziell gestaltete Mensch-Fahrzeug-Schnittstellen deutlich kürzere Übernahmezeiten aufweisen.
Dies bietet einen Sicherheitsvorteil gegenüber Smartphones und Tablets.
Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass bei diesen speziellen Systemen die Hände am Lenkrad bleiben und die Sicht aufgrund der Anordnung der Bildschirme näher an der Straßenszene ist.
Augmented Reality ermöglicht einen schnellen Wechsel von der virtuellen in die reale Welt.
Hier kommt die erweiterte Realität ins Spiel
Wenn Inhalte wie Pokémon GO oder andere interaktive Inhalte direkt in die Straßenszene integriert werden, wird dieser Effekt noch verstärkt.
Die Forscher des Fraunhofer IAO haben dies bereits nachgewiesen.
In einer Studie gelang es den Fahrern besser, die Vorteile des automatisierten Fahrens zu nutzen, wenn sie zuvor die Kühe am Straßenrand gezählt hatten, als wenn sie zuvor in ihr Smartphone vertieft waren.
Das bedeutet, dass Augmented Reality mit Head-up-Displays dazu beitragen könnte, die Sicherheit beim teilautomatisierten Fahren in der Zukunft zu erhöhen.